Seit dem vergangenen NSA Skandal begleitet den ein oder anderen sicherlich ein mulmiges Gefühl beim Telefonieren. Sicher ist, dass man abgehört werden kann, aber nicht muss. Nur, wer weiß das schon? Werden die Gespräche mit einem Dritten in der Leitung geteilt? Es geht dabei noch nicht einmal um irgendwelche Terrorverschwörungen, sondern allein um die persönlichen Daten und Rechte. Aber auch bei wichtigen geschäftlichen Gesprächen möchte man keine ungebetenen Zuhörer in der Leitung haben. Abhilfe könnte hierbei die neue und kostenlose App Simlar schaffen.
Mit Simlar ist es möglich verschlüsselt über das Internet zu telefonieren. Für die Verschlüsselung wird dabei das bewährte und abhörsichere Protokoll ZRTP verwendet. Da über das Internet telefoniert wird, fällt auch etwas Traffic für die Übertragung an. Im Grunde kann hier mit ca. 1MB alle zwei Minuten Gespräch gerechnet werden. Idealerweise wird ein vorhandenes WLAN Netz zum telefonieren verwendet, womit die beste Tonqualität erreicht wird. Denn das ist ein kleiner (und soweit auch der einzige) Nachteil: Ist die Internetverbindung schlecht, wirkt sich dies negativ auf die Tonqualität aus. Die Server befinden sich in Deutschland, wodurch keine Daten nach Übersee übertragen werden müssen.
Um mit den eigenen Kontakten über Simlar telefonieren zu können, müssen diese selbige App auf ihren Smartphones installiert haben. Andere Simlar-Benutzer werden aus dem eigenen Telefonbuch automatisch gefunden. Das Telefonieren funktioniert danach wie gewohnt: Einfach den Kontakt auswählen und anrufen. Dieser muss natürlich auch online sein, sonst funktioniert es nicht.
Gestartet wurde die Entwicklung von „Simlar“, welches auf Linphone basiert, am 3. Mai 2013, vom Kölner Programmierer Ben Sartor. Inzwischen arbeitet ein mehrköpfiges Team, ehrenhalber, an dem privat finanzierten Projekt mit und entwickelt es ständig weiter. Aktuell existiert nur eine Android Version. Die Version für das iOS Betriebssystem befindet sich aktuell noch in Entwicklung, wird aber nicht mehr lang auf sich warten lassen müssen.
Simlar wurde als freie Software entwickelt und unterliegt somit der Open-Source-Lizenz GPL. Dadurch ist es jeden möglich selbst in den Quellcode zu schauen und gegebenenfalls als Entwickler tätig zu werden. Allein die Tatsache, dass der Quellcode öffentlich zugänglich ist, spricht für die Sicherheit der App. Fiese Backdoors und andere Hilfsmittel, um Gespräche abzuhören, haben somit keine Chance unentdeckt zu bleiben.
Selbstverständlich kann auch mit Simlar keine hundertprozentige Sicherheit garantiert werden, dass man nicht abgehört wird. Sind Schadprogramme auf dem Smartphone installiert, welche die Gespräche direkt per Mikrofon übermitteln, kann auch kein Simlar mehr helfen. Simlar verschlüsselt lediglich das Gespräch.
Wer nach einer neuen, abhörsicheren und kostenlosen App fürs Telefonieren sucht, wird mit Simlar genau das erhalten. Nicht mehr aber auch nicht weniger. Bei Fragen oder Problemen kann sich an das kompetente Entwicklerteam gewandt werden, wo man gern weiterhilft und gemeinsam nach Lösungen sucht.
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